WHO widmet das Jahr 2020 den Hebammen und der Krankenpflege
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) widmet das Jahr 2020 den Hebammen und der Krankenpflege. „Menschen in der Krankenpflege und Hebammen retten Leben“, schreibt die WHO bei Twitter. Mit ihrer Widmung stellt sie 2020 als internationales Jahr diejenigen Menschen in den Mittelpunkt, die „unverzichtbar zur Gesundheitsförderung beitragen, zur Prävention und zur gesundheitlichen Grundversorgung.“
Weltweit fehlen, so die WHO, 18 Millionen Arbeitskräfte im Gesundheitswesen, davon allein neun Millionen Menschen in der Krankenpflege und in der Geburtshilfe. Nur mit ihrer Hilfe könne das Ziel „Gesundheit für alle“ bis 2030 erreicht werden. Den Termin hat die Weltgemeinschaft im dritten so genannten Nachhaltigkeits- und Entwicklungsziel festgelegt.
WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus betont: „In allen Ländern bilden Krankenpfleger und Hebammen das Grundgerüst der Gesundheitssysteme.“ Sie widmeten ihr Leben der Pflege von Müttern und Kindern, sie gäben lebensrettende Impfungen wie Gesundheitstipps, sie kümmerten sich um alte Menschen und um ganz alltägliche Gesundheitsnöte. „Oft sind sie die erste und einzige Gesundheitsversorgung für ihre Gemeinschaften.“
Laut WHO sind 70 Prozent der Arbeitskräfte im Sozial- und Gesundheitswesen Frauen, Krankenschwestern und Hebammen stellen einen Großteil. Eine weitere zentrale Botschaft lautet: Wo Hebammen wirksam in die Familienplanung und in die Versorgung von Schwangeren einbezogen sind, können sie über 80 Prozent der Todgeburten, der Sterbefälle im Kindbett sowie der Neugeborenensterblichkeit verhindern.
Seit Beginn der HIV-Epidemie spielen Menschen in der Krankenpflege und Hebammen eine wichtige Rolle – für die Versorgung von Menschen mit HIV, aber auch für das gesellschaftliche Klima. Denn sie entscheiden mit darüber, ob Menschen mit HIV vorurteilsfrei behandelt werden und Mütter mit HIV sicher entbinden können.
Anlass für das internationale Jahr der Hebammen und Pflegekräfte ist der 200. Geburtstag von Florence Nightingale. Die 1820 in London geborene Krankenschwester und Statistikerin gilt als Begründerin einer modernen und eigenständigen Krankenpflege.