Noch immer unnötige Angst vor Dates mit Menschen mit HIV
Ein Date mit einem Menschen mit HIV: Ja oder nein? Wie reagieren junge Menschen auf diese Frage? Kurz vor dem Welt-Aids-Tag am 1. Dezember hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung nachgefragt. Im Rahmen ihrer Kampagne „LiebesLeben“ zeigt ein Video-Spot neun junge Menschen, die über die wesentlichen Fakten zum Schutz vor einer HIV-Ansteckung informiert sind.
Trotzdem ist die HIV-Infektion für alle Befragten mit einem Stigma verbunden. Und während einige junge Leute klar sagen, offener Umgang mit der Infektion sei ein Pluspunkt beim Daten, geben andere auch zu, sich über eine Dating-App bewusst nicht mit einem Menschen mit HIV verabreden zu wollen. „Da würde ich wohl einfach rauswischen. Einfach, weil da Angst ist.“
Gegen solche Ängste und die damit verbundenen Stigmatisierung setzt „LiebesLeben“ auf Information und Aufklärung. Die seit 2016 laufende Kampagne wendet sich gezielt an junge Menschen und will ihnen Mut machen, offen über HIV und andere Themen sexueller Gesundheit zu sprechen.
Solchen Mut brauchen auch junge Menschen in den USA. Dort zeigt eine am Montag veröffentlichte Studie große Wissenslücken bei den so genannten Millenials, also bei Menschen, die in den 1980er Jahren oder später geboren sind. Obwohl diese Altersgruppe die frühen Jahre des Aids-Zeitalters nicht bewusst erlebt hat, wirken Ängste aus jener Zeit weiterhin. Sie hindern die jungen Menschen allerdings nicht an risikoreichem Verhalten. Stattdessen bewirken sie Stigmatisierung und Ausgrenzung von Menschen mit HIV.
Für die Studie mit dem Titel „Owning HIV: Young Adults and the Fight Ahead“ hatten ein Pharma-Unternehmen und die Kampagne „Prevention Access“ im Sommer 2019 rund 1.600 junge Menschen in den USA befragt. Im Ergebnis zeigten sich dramatische Wissenslücken. So gaben rund 30 Prozent der Befragten an, keine sozialen Kontakte zu Menschen mit HIV haben zu wollen.