Update HIV und Covid-19: UNAids erinnert an Info-Material
Weltweit werden derzeit verstärkt Maßnahmen ergriffen, um die beschleunigte Ausbreitung des Sars-Cov2-Virus zu verlangsamen. Währenddessen erinnert die global für HIV-Infektionen zuständige Organisation UN-Aids an die Bedeutung der Menschenrechte und verweist auf ihre Publikationen. Dazu gehört die Schriftenreihe „Was Menschen mit HIV über Covid-19 wissen sollten“.
In dieser Reihe fasst UN-Aids zusammen, was aus wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Sicht für das Leben mit HIV in Zeiten einer Pandemie von Bedeutung ist. „Seine Rechte zu kennen, Stigmatisierung zu stoppen und die Selbstfürsorge ernst nehmen“ sind nur drei der wichtigen Botschaften, die die Schriftenreihe unmittelbar für die Menschen hat.
Winnie Byanyima, Direktorin von UN-Aids, wendet sich regelmäßig auch mit Videobotschaften an die Weltöffentlichkeit. Immer wieder appelliert sie an die Regierungen, die Menschenrechte zu achten – ob im Umgang mit HIV oder mit Covid-19. „In vier Jahrzehnten mit HIV konnten wir lernen, wie eng Menschenrechte und öffentliche Gesundheit zusammenhängen“, heißt es in der Broschüre „Rights in a Pandemic“. Eine Empfehlung von UN-Aids an die Regierungen der Welt lautet daher, „den am meisten marginalisierten Menschen zuzuhören“.
Schon Anfang Oktober hatte Winnie Byanyima an die kontraproduktiven Folgen von Angst und Unsicherheit erinnert. „Stigma und Diskriminierung fördern Gewalt, Bedrohung und Isolation. Sie hindern Menschen daran, Gesundheitsdienste in Anspruch zu nehmen, und machen Maßnahmen zur Pandemie-Kontrolle wirkungslos.“ Im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung betont Byanyima Ende Oktober: „HIV und Covid-19 sind zwei aufeinanderprallende Epidemien, die wir gemeinsam angehen müssen.“
Im gemeinsamen Programm der Vereinten Nationen gegen HIV/Aids, UN-Aids, haben sich elf UN-Organisationen zusammengeschlossen, darunter das Flüchtlingshilfswerk UNHCR, das Kinder-Programm Unicef, das Entwicklungshilfeprogramm UNDP, die Frauenorganisation UN Women und die Weltgesundheitsorganisation WHO. Ihr gemeinsames Ziel: Die Aids Epidemie bis 2030 zu beenden.
Auch das deutsche Aktionsbündnis gegen Aids legt eine Schriftenreihe zu Corona auf. Die Publikationen mit dem Titel „Im Fokus“ diskutieren, welche Erfahrungen aus der HIV-Arbeit für die Auseinandersetzung mit Covid-19 hilfreich sein können.