Programm zum Symposium „Sexualität und Psyche“ ist online
Transsexualität, Asexualität, HIV-PrEP für Frauen und nicht-binäre Geschlechtsidentitäten sind nur einige der Schwerpunkte beim kommenden Fachtag „Sexualität und Psyche“. Zum neunten Mal richtet das deutsche „Kompetenznetz HIV“ die Fachtagung aus, die regelmäßig im Januar an der Ruhruniversität Bochum stattfindet.
Seit gut einem Jahr gilt in Deutschland: Neben “männlich” und “weiblich” ist im Geburtenregister auch der Eintrag “divers” möglich. Damit haben Menschen, deren Geschlecht nicht eindeutig in die beiden bisherigen, binären Kategorien passt, eine gesetzlich abgesicherte Alternative. Was laut Beschluss des Deutschen Bundestages der Menschenwürde und der Entstigmatisierung dienen sollte, wird jedoch in Teilen von Politik, Öffentlichkeit und Fachgesellschaften noch immer kontrovers diskutiert. Manche bezweifeln ganz grundsätzlich die Existenz von mehr als zwei Geschlechtern. Andere kritisieren die Pathologisierung von Geschlechtsvarianten, sie fordern den alternativen Eintrag ohne die Beteiligung der Medizin und ihrer Gutachten.
„Mit dem Fachtag wollen wir Licht und Klarheit in die kontroverse Diskussion bringen und Begrifflichkeiten zur Geschlechtlichkeit klären“, sagt Adriane Skaletz-Rorowski, die als Geschäftsführerin des „Kompetenznetz HIV“ die Tagung mit vorbereitet. Unter Beteiligung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, der Deutschen STI-Gesellschaft und des Bochum Modellprojekts „WiR“ können sich die Teilnehmenden der Themenvielfalt in Vorträgen und Workshops nähern.
Die zweitägige Veranstaltung ist für Fachkräfte aus dem medizinischen, psychotherapeutischen und psychosozialen Bereich offen.