Erfolgreiche Kampagne „No HIV Stigma“ beim EACS in Basel
Knapp zwei Wochen nach dem Ende des 17. Europäischen Aids-Kongresses (EACS) haben die Veranstalter der Community-Aktivitäten, die den Kongress begleiteten, eine Bilanz gezogen. Demnach war die Kampagne „No HIV Stigma“ ein voller Erfolg.
Während der Kongress im Schweizerischen Basel Neues aus Wissenschaft, Forschung und praktischer HIV-Arbeit präsentierte, engagierten sich Menschen aus der Zivilgesellschaft in einer breit angelegten öffentlichen Kampagne. Die so genannte Community machte damit auf die breiten Lücken aufmerksam, die noch immer zwischen den wissenschaftlichen Fortschritten bei HIV und dem gesellschaftlichen Umgang mit von HIV betroffenen Menschen klaffen: "Die Wissenschaft hat bei HIV große Fortschritte gemacht. Die Gesellschaft leider noch nicht."
Mit vielfältigen Aktionen wiesen Alex Schneider und seine Organisation Life4me.plus während des gesamten Kongresses auf bestehende Missstände hin. "Das Virus im Blut lässt sich offenbar leichter beseitigen als das Stigma in den Köpfen," erläuterte Schneider. Noch immer würden Menschen, die mit dem HI-Virus leben oder mit dem Risiko einer Infektion, ausgegrenzt, stigmatisiert und diskriminiert.
Unter dem Motto "No HIV Stigma" hatten Schneider und seine UnterstützerInnen zahlreiche Aktionen geplant und umgesetzt. Dank einer breit angelegten Partnerschaft mit den EACS-Verantwortlichen, Medien und der Basler Politik waren die Straßen während des Kongresses mit Flaggen geschmückt, die die Botschaft "U=U" verkündeten. Die Formel steht für die Nichtübertragbarkeit des HI-Virus, wenn dank der medizinischen Therapien keine Viren mehr im Blut nachweisbar und Ansteckungen auf sexuellem Weg ausgeschlossen sind, "undetectable equals untransmittable".
Neben den Fahnen verbreiteten auch Banner in öffentlichen Verkehrsmitteln und im Internet, vor allem in den Sozialen Medien, den Aufruf zur Solidarität. "Destigmatisierung durch Aufklärung" hieß das Ziel der Kampagne, zu der auch eine Party mit solidarischen Drag Queens und ein Demonstrationsmarsch mit 300 Menschen durch Basels Innenstadt gehörte.
"Wir wollten der Öffentlichkeit zeigen, dass alle Menschen dieselben Rechte haben, ob mit oder ohne HIV", fasst Schneider, der mit seinem Team beim Kongress für sein Engagement mit dem Preis ausgezeichnet wurde, die Aktionen zusammen. "Wir freuen uns sehr, dass die Öffentlichkeit unsere Botschaft "Nein zum Stigma, Ja zur Solidarität" so positiv aufgenommen hat. Wir sind unseren Kampagnen-Partnern sehr dankbar!"
Der nächste Europäische Aids-Kongress findet 2021 in London statt. Bis dahin solle, so Schneider, die noch vorhandene HIV-Stigmatisierung weiter einer breiten Solidarität weichen.