Gegen das HIV-Stigma? Respektloses von Donald Trump jr.
Wie der Vater so der Sohn? Donald Trump jr. hat mit respektlosen Äußerungen im Internet einen Shitstorm provoziert. Viele Menschen mit HIV und aus der queeren Community verwehren sich gegen einen Kommentar, den der Sohn des US-Präsidenten auf Twitter abgesetzt hat.
Trump jr. hatte kurz vor dem letzten Wochenende einen Artikel der Internet-Plattform Queerty kommentiert, der den Titel trug „Was Sie verpassen, wenn Sie keinen Sex mit Menschen mit HIV haben“. Während es in dem Beitrag darum ging, Menschen mit HIV nicht zu diskriminieren, setzte Trump jr. dazu eine verächtliche Anspielung auf Twitter ab: „Ich kann’s mir denken.“
Organisationen wie Act Up New York und zahlreiche Prominente aus den USA konterten nun heftig. „Wenige Tage vor dem Welt-Aids-Tag schreibt der Sohn des Präsidenten unwissenschaftlichen, stigmatisierenden Bullshit.“ Auch im Vereinigten Königreich griffen Zeitungen wie „The Independent“ den Vorfall auf. „In einer Welt, in der wir gegen das Stigma rund um HIV ankämpfen, ist so ein Kommentar rückschrittlich und gefährlich,“ schreibt Independent-Redakteurin Olivia Alabaster.
Die Kommentare im Internet vermuten, Trump jr. habe den Queerty-Beitrag gar nicht gelesen. Denn der beschreibt ausdrücklich die Wirksamkeit der HIV-Prä-Expositionsprophylaxe PrEP und die Unterdrückung der Viruslast durch antiretrovirale Medikamente – zwei Möglichkeiten, die eine Ansteckung mit HIV beim Sex ausschließen.
Ein weiterer Vorwurf an Trump jr. lautet, er stelle sich mit seiner respektlosen Äußerung gegen die Politik seines Vaters. Denn der habe versprochen, HIV und Aids bis zum Jahr 2030 in den USA zu überwinden.
Das Internet-Magazin Queerty, das als eine der größten Online-Plattformen für schwullesbisches Leben gilt, wundert sich derweil über den prominenten Twitterer: „Wir sind geschmeichelt, aber auch verblüfft, dass Trump jr. uns liest.“