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21 September 2020, 07:04
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Wie vertragen sich HIV-PrEP und Hormone bei trans Menschen?

Wie vertragen sich HIV-PrEP und Hormone bei trans Menschen? - Bild 1

Die PrEP-Medikamente, mit denen sich eine HIV-Infektion verhindern lässt, reichern sich offenbar unabhängig von möglichen Hormontherapien bei trans Menschen im Blut an. Das zeigt eine Studie mit jeweils 24 trans Frauen und Männern aus den USA. Eine Forschungsgruppe um Robert Grant von der Universität San Francisco konnte nachweisen, dass die Konzentration der schützenden Medikamente Tenofovir und Emtricitabine im Blut bei cis und trans Menschen ähnlich hoch und ausreichend wirksam ist. Andere Studien hatten zuvor niedrigere Medikamentenspiegel bei trans Menschen vermuten lassen, sowohl bei den Geschlechtshormonen als auch bei den Wirkstoffen der Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP).

Solche Wechselwirkungen für trans Männer und Frauen sind bislang nicht abschließend geklärt. Die PrEP-Wirkstoffe und die Hormone, die eine geschlechtsangleichende Therapie bei trans Menschen begleiten, werden unterschiedlich verstoffwechselt. Einige Forscher:innen halten nennenswerte Wechselwirkungen daher für wenig wahrscheinlich. Eine andere Theorie vermutet hingegen, dass PrEP- und Hormon-Medikamente beim Zelltransport konkurrieren und ihre Spiegel daher gegenseitig senken könnten.

Die Studie von Grant und Kolleg:innen ist die erste, die die Konzentration von PrEP und Geschlechtshormonen im Blut von trans Menschen gemessen hat. Darin liegt allerdings auch ihre größte Einschränkung, denn für die Schutzwirkung der PrEP ist vor allem die Konzentration im analen und vaginalen Gewebe ausschlaggebend. „Das sind die Stellen, wo es hauptsächlich zu HIV-Infektionen kommt“, erläutert Gus Cairns vom englischen Projekt Aidsmap, der die Studie ausgewertet hat.

Das berücksichtigen auch die aktuell geltenden deutsch-österreichischen Leitlinien zur PrEP, dort heißt es: „Obgleich der genaue Zeitpunkt des Schutzbeginns einer kontinuierlichen PrEP nicht abschließend geklärt ist, wird auf der Basis von Studien zu Medikamentenkonzentrationen in der Kolorektalschleimhaut am zweiten Tag und im weiblichen Genitale am siebten Tag nach Beginn der Einnahme einer kontinuierlichen PrEP von einer ausreichenden Schutzwirkung ausgegangen.“

Da viele trans Menschen ein erhöhtes Risiko für HIV-Infektionen haben, sind die Studienergebnisse bedeutsam. Sie bestätigen, so Cairns, dass die PrEP-Wirkstoffe von trans und cis Menschen auch bei einer Therapie mit Geschlechtshormonen nicht unterschiedlich aufgenommen werden, „zumindest nicht bei täglicher Einnahme“.

Autor*in: Harriet Langanke

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