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4 Februar 2020, 11:31
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Rückschlag bei der Entwicklung eines HIV-Impfstoffs

Rückschlag bei der Entwicklung eines HIV-Impfstoffs - Bild 1

Seit 2016 untersuchte eine Studie in Südafrika einen möglichen Impfstoff gegen HIV. Nun haben die Behörden die Studie gestoppt. Der Grund: „Es gibt überhaupt keinen Hinweis auf die Wirksamkeit des Impfstoffes”, sagte Glenda Gray, die Präsidentin des südafrikanischen Medical Research Council (MRC) in Kapstadt. Sie sei „sehr enttäuscht“ vom Abbruch, auch wenn die Studienbeteiligung von den Geldgebern sehr gelobt wurde.

Über 5.000 Freiwillige hatten an der Studie mit dem Namen HVTN 702 teilgenommen. Zum Einsatz kam die modifizierte Version eines Wirkstoffs, der in einer früheren klinischen Studie in Thailand vielversprechende Ergebnisse aufgewiesen hatte. Die Studienteilnehmenden in Südafrika erhielten je zur Hälfte entweder den Wirkstoff oder ein Placebo als Injektion.

Ursprünglich hätte die Studie, die auch unter dem Namen Uhambo lief, bis Sommer 2022 dauern sollen. Doch die begleitende Auswertungsgruppe, das Data Safety and Monitoring Board (DSMB), konnte in seiner Zwischenbilanz keinen Nutzen der Impfung feststellen. Denn in beiden Studiengruppen, der mit dem Impfstoff und der mit dem Placebo, infizierten sich annähernd gleich viele Menschen mit HIV. „In der geimpften Gruppe waren es 129, in der Placebo-Gruppe 123.“ Unter diesen Umständen sei es sinnlos, die Studie fortzusetzen, sagte Gray.

Bis heute ist unklar, wie das menschliche Immunsystem eine HIV-Infektion abwehren kann. Die Hoffnungen der Impfstoff-Forschung liegen nun bei anderen Studien, allen voran bei der so genannten Mosaico-Studie. In dieser Studie setzt der Hersteller Janssen auf ein „Mosaik“ aus HIV-Genen, das bei früheren Tests eine Immunantwort bewirken konnte.

„Ein HIV-Impfstoff ist unerlässlich, wenn wir HIV überwinden wollen“, sagte Anthony S. Fauci, Direktor des US-amerikanischen Instituts für Allergien und ansteckende Krankheiten, NIAID, das gemeinsam mit dem MRC und der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung die 104 Millionen US-Dollar für die Studie trägt. Mitchell Warren, Direktor bei AVAC, einer zivilgesellschaftlichen Gruppe für die HIV-Prävention und ebenfalls Mitglied des DSMB, sagte „Dieser Rückschlag wird die Impfstoffforschung nicht verlangsamen. Es gibt derzeit mehr Produkte in Phase-1-Studien, als wir für lange Zeit hatten.”

Autor*in: Harriet Langanke

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