Menschen mit HIV haben höheren Bedarf an Medikamenten
Menschen mit HIV benötigen über die antiretrovirale Therapie (ART) hinaus weitere Medikamente - und zwar mehr als entsprechende Vergleichsgruppen in der Allgemeinbevölkerung. Das hat eine australische Studie des Kirby Instituts der Universität von New South Wales gezeigt.
Die Forschungsgruppe um Nila Dharan fand heraus, dass vor allem die Begleiterkrankungen der HIV-Infektion und deren Therapie weitere Medikamente erforderlich machen. Besonders häufige Indikationen sind demnach Störungen des Fettstoffwechsels, eine geringe Knochendichte und psychische Erkrankungen.
Dharan und ihr Team haben repräsentative Daten zum Medikamentengebrauch ermittelt und mit denen von knapp 2.000 Menschen mit einer HIV-Therapie verglichen. Danach erhielten Menschen mit HIV nahezu doppelt so oft Medikamente gegen zu niedrigen Knochendichte und psychische Erkrankungen. Zudem lag die Zahl derjenigen, die mehr als zwei Medikamente für chronische Begleiterkrankungen erhielt, bei 19 Prozent und damit um signifikante drei Prozentpunkte über dem Wert für die Vergleichsgruppe aus der Allgemeinbevölkerung.
Die Unterschiede zwischen den verglichenen Gruppen bestanden auch, wenn nur Daten von über 55-Jährigen ausgewertet wurden.