Chlamydien und Gonokokken bei jedem fünften HIV-PrEP-Nutzer
Beim 17. Europäischen Aids-Kongress EACS in Basel hat das Robert-Koch-Institut (RKI) weitere Zahlen zur PreP-Nutzung in Deutschland vorgestellt. Das Institut hatte insbesondere nach sexuell übertragbaren Infektionen (STI) gefragt.
Danach berichten 22 Prozent der Befragten, dass bei ihnen mindestens eine Gonorrhoe („Tripper“) diagnostiziert wurde, während sie sich mit prophylaktischen Medikamenten (PrEP) vor einer HIV-Infektion schützten. Ebenfalls 22 Prozent der PrEP-Nutzer berichten von mindestens einer Chlamydien-Diagnose, 13 Prozent von einer Syphilis-Diagnose.
Die Daten stellte der RKI-Epidemiologe Uwe Koppe am Donnerstag mit einem Wissenschaftsposter vor. Sie basieren auf einer zweistufigen Online-Umfrage unter knapp 5.000 PrEP-Nutzern aus dem Herbst 2018 und dem Frühjahr 2019. Beteiligt hatten sich Männer, die Sex mit Männern haben (MSM).
Die Daten wurden erhoben, bevor die PrEP mitsamt den begleitenden Untersuchungen im September 2019 zur Leistung der gesetzlichen Krankenkassen wurde. Das RKI erwartet, dass mit der Übernahme der Kosten durch die Kassen eine bessere Diagnostik und Behandlung von STI verbunden ist.