Aids-Gesellschaft IAS sucht eine neue Geschäftsführung
Nach annähernd fünf Jahren verlässt Kevin Osborn zu Ende September die Internationale Aids-Gesellschaft (International AIDS Society, IAS). Die IAS, die ihren Sitz im schweizerischen Genf hat, schreibt seine Stelle in der Geschäftsführung zur Neubesetzung aus.
Osborn verlässt die IAS aus persönlichen Gründen, um künftig mit seinem Partner in Griechenland zu leben. Die Präsidentin der IAS, Adeeba Kamarulzaman, dankte Osborn „aus tiefstem Herzen für seinen lebendigen Führungsstil und seine mitfühlende Menschlichkeit“.
Osborn, der offen mit HIV lebt, war zunächst Leiter des HIV-Programms bei der IAS. Als Geschäftsführer organisierte er zuletzt die internationale Aids-Konferenz „AIDS 2020“ als Online-Kongress, die gleichzeitig auch die erste wissenschaftliche Covid-19-Konferenz wurde. Zuvor war die Entscheidung der IAS, die Konferenz in Kalifornien stattfinden zu lassen und dort das Global Village vom Hauptkongress zu trennen, auf heftige Kritik von Selbsthilfeorganisationen gestoßen. Sie hatten zur alternativen Community-Konferenz „HIV 2020“ zunächst nach Mexiko eingeladen, diese dann aber ebenfalls online ausgerichtet.
„Wir müssen sicherstellen, dass die hart erarbeiteten Fortschritte im HIV-Bereich nicht ausgehöhlt werden“, schreibt Osborn in seinem Abschiedsschreiben. Für seine Nachfolge sucht die IAS nun nach einer Persönlichkeit, die mindestens zehn Jahre Erfahrung mit dem Führen und Leiten internationaler Organisationen im Gesundheitsbereich hat. Kommissarisch wird die IAS zunächst von der deutschen Birgit Poniatowski geleitet, die bisher den Bereich „Entwicklung und Leistung“ der IAS koordiniert.