Risiko für HIV-Therapie: Depression, Armut, Rauchen, Alkohol

30 Dezember 2019

Alkoholkonsum, Rauchen und ein niedriges Einkommen sind Faktoren, die die Therapietreue bei Menschen mit einer HIV-Therapie negativ beeinflussen. Das hat eine brasilianische Forschungsgruppe der Universität von Sao Paulo ermittelt. Zudem wirken sich Depressionen nachteilig auf die regelrechte Einnahme der HIV-Medikamente aus. Vor allem Frauen und Menschen mit geringem Einkommen wiesen depressive Symptome auf.

In der untersuchten Gruppe von 112 Menschen mit HIV hatten, so die Studie, 89 Prozent keine nachweisbaren HI-Viren im Blut. Dennoch berichteten zwei Drittel von ihnen eine niedrige Adhärenz, also fehlende Therapietreue.

Die Therapietreue, also die dauerhafte und regelrechte Einnahme der HIV-Medikamente, beugt Resistenzbildungen sowie einem Fortschreiten der Erkrankung vor. Außerdem verhindert eine erfolgreiche Therapie weitere Ansteckungen.

Die Forschergruppe ermittelte auch, welche Faktoren sich positiv auf die Therapietreue auswirkten. Demnach nutzen die Befragten vor allem Bewältigungsstrategien wie Selbstkontrolle, Unterstützung durch das soziale Umfeld, Problemlösungsstrategien und positive Neubewertungen, um sich an die Therapievorgaben zu halten.

Autor*in: Harriet Langanke