Respekt und Wertschätzung auch in der Sprache vermitteln
In der Beratung zu HIV, beim Formulieren von Präventionsbotschaften und für Info-Materialien zu Aids gilt wie überall, achtsam in der Wortwahl zu sein. Denn Respekt und Wertschätzung können sich auch in der verwendeten Sprache zeigen.
Die Deutsche Aidshilfe (DAH) hat hierfür eine Hilfestellung entwickelt, den „Leitfaden diskriminierungssensible Sprache in Aids- und Selbsthilfe“. Mit einer 52-seitigen Broschüre und kurzen Videos wirbt die DAH dafür, Gewohnheiten und Denkmuster zu hinterfragen. „Die Broschüre versteht sich nicht als Lehrbuch und stellt keineswegs die einzig mögliche Sichtweise dar“, heißt es auf der Homepage. Stattdessen biete sie leicht verständliche Anregungen und konkrete Beispiele.
Ob Migrationshintergrund, Hautfarbe oder nicht-binäre geschlechtliche Identität, Behinderung oder sexuelle Orientierung – unreflektierte Vorurteile oder Stereotype machen sich in der Sprache bemerkbar und können als klischeehaft oder gar verletzend empfunden werden. Der Leitfaden zeigt viele Möglichkeiten auf, diskriminierungssensibel zu sprechen und Beratung zu gestalten. So könne beispielsweise von „Ratsuchenden“ gesprochen werden, wenn der Begriff „Betroffene“ nicht passend erscheint.
Die Broschüre erklärt auch, was es mit den Konzepten von Othering und Framing oder Gendervielfalt auf sich hat und wie sich das auf eine Sprache auswirkt, die „alle einschließt und niemanden vor den Kopf stößt“. Denn ein bewusster Umgang mit Sprache könne, so die DAH, ein allgemeiner Beitrag zum Abbau von Diskriminierung sein.